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Das Bild zeigt vier Grafiken, die die Themen Ertragswertverfahren, DCF-Methode, Multiplikatorverfahren und Substanzwertverfahren bildlich darstellen.
Ansprechpartner für Existenzgründer in Düsseldorf

Ihr Berater
Diplom-Betriebswirt
Andreas Idelmann

imc Unternehmensberatung - seit 1996
Düsseldorf | Köln | Bochum

Als Unternehmenskäufer (Investor, MBI-Kandidat, strategischer Käufer etc.) ist die Unternehmensbewertung ein zentraler Bestandteil des Kaufprozesses. Ziel ist es, den fairen Unternehmenswert zu ermitteln, um eine fundierte Kaufentscheidung treffen zu können. Hier sind praktische Methoden, die in der Praxis am häufigsten zur Anwendung kommen:


🔹 1. Ertragswertverfahren

Ziel: Bewertung auf Basis zukünftiger Gewinne.


Vorgehen:

  • Prognose der zukünftigen Jahresüberschüsse (Gewinne).
  • Abzinsung dieser Überschüsse auf den heutigen Wert (Kapitalwert).
  • Der Kapitalisierungszinssatz (z. B. 8–12 %) reflektiert Risiko und Alternativrendite.

Praxis-Tipp:

  • Besonders bei etablierten, gewinnstabilen Unternehmen anwendbar.
  • Sensitivität auf kleine Änderungen der Annahmen beachten!

🔹 2. DCF-Methode (Discounted Cash Flow)

Ziel: Bewertung auf Basis zukünftiger freier Cashflows.


Vorgehen:

  • Planung freier Cashflows (nach Investitionen, vor Zinsen).
  • Abzinsung mit WACC (gewichtete Kapitalkosten).
  • Terminal Value (Endwert) wird oft ab Jahr 5 berechnet.

Praxis-Tipp:

  • Genaue Planungsrechnungen nötig.
  • Sehr beliebt bei Finanzinvestoren (Private Equity).

🔹 3. Multiplikatorverfahren / Marktwertmethode

Ziel: Bewertung durch Vergleich mit ähnlichen Unternehmen („Comparable Companies“ oder „Precedent Transactions“).


Typische Multiplikatoren:

  • EBITDA-Multiple (z. B. 5–8× EBITDA)
  • Umsatz-Multiple (z. B. bei Start-ups)
  • EBIT-Multiple

Praxis-Tipp:

  • Leicht und schnell anwendbar.
  • Achtung: Vergleichbarkeit (Branche, Größe, Wachstum) sicherstellen!

🔹 4. Substanzwertverfahren

Ziel: Bewertung auf Basis des Nettovermögens.


Vorgehen:

  • Aktiva zu Wiederbeschaffungswerten bewerten.
  • Verbindlichkeiten abziehen.

Praxis-Tipp:

  • Geeignet bei kapitalintensiven Betrieben.
  • Nicht geeignet für wachstumsstarke oder wissensbasierte Unternehmen.

🔹 5. Vereinfachtes Ertragswertverfahren (z. B. IDW S1, Bewertung nach § 200 BewG)

Ziel: Praktisch einsetzbar bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).


Praxis-Tipp:

  • Wird häufig bei steuerlichen Bewertungen oder Nachfolgeregelungen genutzt.
  • Weniger marktorientiert als DCF oder Multiples.

✅ Kombinationsansatz

In der Praxis ist es üblich, mehrere Verfahren parallel anzuwenden, um ein realistisches Bewertungsspektrum zu erhalten. Der endgültige Kaufpreis wird oft verhandelt – unter Berücksichtigung von:

  • Synergieeffekten
  • Wettberwerbsumfeld
  • Käuferstrategie
  • Emotionen und Verhandlungsmacht